015 XV. A`ain – Der Teufel

Beschreibung

Crowley:
Der Lingam, Die Yoni, Die Stélé (Priester, Priesterin, Zeromonie) – XV. Erigiert, aufrecht und voll Freude
Allgemein: Mit dem rechten Auge erschaffe alles selbst, und mit dem linken Auge nehme alles bereitwillig auf, was auf andere Weise erschaffen sein mag.
Buch des Gesetzes: Lass es den Zustand der Vielheit sein, gebunden und ekelhaft. So mit allem, was du bist. Du hast kein Recht als deinen Willen zu tun.
Akron:
Verdrängung, Hölle, Schattenprojektion
Allgemein: Hölle, Finsternis, in den finsteren Bereichen der Seele gefangene Lebensenergie: Unfreiheit und Abhängigkeit, Besessenheit und Dämonie, Machtgelüste und Übergriffe, starke Trieb- und Suggestivkräfte, Manipulation und fixe Ideen (die unheilvollen Erinnerungen als Diener alter karmischer Dämonen oder als gefallene Priesterinnen der Göttin).
Beruf: Dunkle Geschäfte, (sexuelle) Manipulation und Unterdrückung am Arbeitsplatz oder die Erfahrung, von anderen beherrscht zu werden, unter Druck stehen oder zwischen die Fronten geraten, materielle Begierden und Erpressung.
Liebe: Leidenschaft, Verführung, emotionale Besessenheit, Hörigkeit, seelische Verstrickungen und Missbrauch, Auslieferung an den Schatten bzw. der Versuch, ihn im anderen zu bekämpfen, Wille zur sexuellen Machtdemonstration und sexuellen Auslieferungt.
Weltbild: Steuern und Manipulieren der Umwelt für die eigenen Ziele, Besessenheit von fixen Ideen oder das Benutzen ideologischer Glaubenskonzepte für den eigenen Gebrauch, offener bzw. unverhohlener Missbrauch anderer zum persönlichen Vorteil, Vermittler „unheiliger“ Allianzen.
Baphomet – Tarot der Unterwelt: Der Teufel zieht uns die Maske vom Gesicht und zeigt uns an, dass wir gerade von jenen unserer Aktivitäten am meisten profitieren, die wir verurteilen und zu bekämpfen vorgeben. Oder haben wir, in der Tat, nicht schon immer vernichtet, was sich unseren Bedürfnissen in den Weg stellte, und verdrängt, was sich mit unserer Moral nicht vereinbaren ließ?

Doch nicht der Teufel trägt die Schuld, denn er ist nur eine bildhafte Manifestation unserer Seele. Wir selbst sind es, die das Unrecht in die Welt setzen und es so drehen, dass es uns vom Bild eines Teufels zurückgespiegelt wird, denn der Mensch bekämpft sich im Bild der anderen und verteufelt sie stellvertretend in der Projektion der Aggression gegen sich selbst.
Die Erkenntnis der Wahrheit ist der Preis, der allein dem Teufel innewohnt, und man ist fast geneigt, ihn als eine spirituelle Kraft zu erkennen, in deren unbewusstem Streben sich nicht zuletzt auch das Ziel nach Ganzheit verbirgt.

Deshalb muss auch dem Glauben, es könne jemals Licht ohne Schatten geben, ein Ende bereitet werden. Diese unbequeme Einsicht ist wohl das schönste Geschenk, das uns der Teufel macht: Indem wir die Finsternis verdrängen, zerstören wir in Wirklichkeit das Licht!