Die Blutegel therapie (Hirudotherapie) gehört zu den ausleitenden Verfahren, seine Ursprünge reichen weit über 5000 Jahre zurück. Seitdem Menschen einander heilen spielen Blutegel dabei eine bedeutende Rolle. Es wird sogar angenommen, dass auch Tiere von den heilenden Wirkungen der Egel profitieren.
Der Blutegel ist jedenfalls schon lange für seine Heilkräfte berühmt. Beim Menschen erfreut sich die Methode einer Blutegeltherapie in letzter Zeit immer höherer Beliebtheit, nachdem sie lange fast in Vergessenheit geraten war.
Die Blutegeltherapie ist in der Regel sehr gut verträglich. Der Biss ist als Insektenstich oder Zwicken zu spüren. Während des Saugvorgangs gibt der Blutegel bis zu 100 verschiedene Substanzen in die Bisswunde ab, die zur therapeutisch erwünschten Wirkung führen. Eine winzige Hautnarbe kann nach der Behandlung für mehrere Wochen zurückbleiben.
Der Blutverlust beträgt durch Aufnahme des Egels selbst (5-10 ml) und die anschließende Nachblutung bis zu 30 ml pro Tier. Die Wirkungen der Blutegelbehandlung sind Verbesserung der Fließeigenschaft des Blutes, lokale Entstauung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
Ernsthafte Nebenwirkungen sind bei den oben genannten Indikationen noch nicht beobachtet worden. Bei einer Behandlung werden in der Regel 2 bis 10 Blutegel angesetzt. Wenn die Blutegel vollgesogen sind, lassen sie sich einfach abfallen und der Wundverband kann angelegt werden.

In meiner Praxis verwende ich nur deutsche Kultur Zuchtegel der Biebertaler Egelzucht. Dieser ISO zertifizierte Betrieb züchtet die Egel selbst und hat sich auf den medizinischen Blutegel oder Hirudo medicinalis spezialisiert.
Der Patient sollte bei einer Behandlung durch Blutegel damit rechnen, sich bis zu 2 Stunden in der Praxis aufzuhalten.
Welche Blutegel-Therapie?
Lokale Therapie Schulter und Ellenbogen:

Unterschieden werden die „Lokale symptomatische Behandlung“ und die „Systemische Basisbehandlung“, die sich an den Reflexzonen orientiert. Welcher therapeutische Weg eingeschlagen wird, hängt von der Anamnese ab und der
Bereitschaft des Patienten. Die „Systemische Basisbehandlung“ dauert in der Regel mehrere Behandlungen, die bis zu 10 Sitzungen beinhalten.
Systemische Behandlung Schmerzsyndrom:

Im Unterschied zu lokalen symptomatischen Behandlungen mit bis zu 10 Egeln und wenigen Therapiesitzungen werden chronische, oft bisher erfolglos behandelte Pathologien mit wenigen Egeln je Sitzung (3-6) und häufiger in Zyklen, bis zu 2 Behandlungen pro Woche während 4-6 Wochen, behandelt.

Die Erfahrung zeigt, dass Nachblutungen, Blutmenge und Blutungsdauer bei kurzen Therapieabständen deutlich nachlassen. Der Aderlasseffekt tritt in den Hintergrund, während die biologischen Wirkungen des Blutegelspeichels zunehmen. Das immer tiefere Eindringen der biologisch aktiven Stoffe in die Gewebe erklärt oftmals die erstaunliche „Zauberwirkung“ der Hirudotherapie.
Ein Blutegel bei der Arbeit
Sehr schön zu sehen die Perestaltik des Egels. Die Saugstelle des Blutegels ist unten und oben der Haltepunkt.
Die Blutegel saugen das Blut und trennen sofort das überschüssige Wasser aus dem Blut.
Diese klare Flüssigkeit wird durch die Haut des Egels nach außen abgepresst und ist dann eine klare Flüssigkeit, mit der früher auch Augenkrankheiten behandelt wurden.
Verschiedene Anwendungen
Blutegel Sakralzone und hintere Leberzone

Anfang einer systemischen Blutegeltherapie. Kreuzbein und hintere Leberzone.
Kniearthrose (Gonarthrose)

Regelmäßige Behandlungen mit Blutegeln verbessern die Lebensqualität der Patienten.
Im besten Fall lässt sich der Einsatz einer Prothese um Jahre hinauszögern.
Nervale Beeinträchtigung an Fuss und Wade

Unerklärliche Nervenschmerzen können durch mehrere Sitzungen am Bein und Kreuzbein meist verbessert werden.
Hautveränderungen

Blutegeltherapie bei unschönen Hautveränderungen (3mm erhaben).

Sehr ansprechendes Ergebnis. Schon nach drei Tagen ist von dem erhabenen Hautareal nichts mehr zu sehen.
Caverne mit Eiter am Ohr

Wiederkehrende Vereiterung in einer Caverne am Ohr werden durch Blutegel neutralisiert und die Operation kann verschoben werden.
Eiterbeulen auf dem Rücken

Abzesse und Eiterbeulen lassen sich hervorragend mit dem Blutegel behandeln.
Blutegel bei Paradontose, Paradontitis, Entzündungen im Zahnbereich

Auch akute Entzündungen im Zahnbereich lassen sich durch Blutegel in den Griff bekommen. Der Blutegel saugt hier im Mundraum direkt am Oberkiefer. Ist er mit seiner Arbeit fertig fällt er einfach ab.
Weitere Anwendungsgebiete Blutegel Therapie:
Rheumatologie
Arthrosen
Impingement-Syndrom
Tennisellenbogen
Tendovaginitis/Tendinosen
Vertebragene Schmerzssyndrome
Gicht
Chronische Arthritis
Fibromyalgie
Traumatologie
Hämatome
Verstauchungen und Zerrungen
Postoperative Komplikationen
Phlebologie
Varizen, Thrombosen
Hämorrhoiden
Kardiologie
Arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheiten
Dermatologie
Tierbiss
akute infektiöse Hautkrankheiten
Chronische Furunkulose und Akne
Neurologie
Kopfschmerz und Migränen
Hirndurchblutungsstörungen
Herpes Zoster (Gürtelrose)
Hämatologie
Hämochromatose
Polyglobulie, Polycythemia vera
Gynäkologie /Andrologie
Prämenstruelles Syndrom (PMS), Dysmenorrhoe, Amenorrhoe,
Wechseljahresbeschwerden
Prostatitis
Prostatadenom
Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen
Hörsturz, Tinnitus
Morbus Meniere, Lagerungsschwindel
Mittelohrentzündung
Sinusitis, Tonsilitis
Ophtalmologie
Durchblutungsstörungen der Augen
Glaukom, entzündliche Augenkrankheiten
Stomatologie
Paradontose
Zahnfleischabzess
Die Blutegeltherapie kann auch mit anderen Ausleitungsverfahren (Trinkkur, Schröpfen u.v.m.) kombiniert werden. Der Therapieplan wird nach eingehender Anamnese und umfassender Patientenaufklärung festgelegt.
Falls Sie sich für eine Blutegeltherapie interessieren, können Sie mich gerne über das Kontaktformular erreichen oder rufen Sie mich einfach an 040 81951221 .